Tourinfos
Radtouren > Rimini nach Porec
Oben sieht man die Bucht vom Camping Lanterna in Kroatien. Hier saß ich abends auf der Terrasse direkt am Meer, verspachtelte einen Grillteller vom Feinsten und sah einen Sonnenuntergang, so schön, wie ich ihn noch nie erlebt habe. Dieses Schauspiel war einfach einzigartig. Und weil die offene Grillküche so excellent war, habe ich mir nach den wirklich schweren Tagestouren noch eine Nachspeise in Form von gegrillten Scampis gegönnt. Oh Gott!
Hoppla! Diese Radtour bedient natürlich nicht das Klischee der üblichen deutschen Wochenend-Radtouristik!
Die Fernroutenfahrer werden mich verstehen: Landstrassen und sehr häufig Schnellstrassen, im Falle von Italien eine SS13 oder SS309 oder SR14 oder E55 und alle stark befahren. Aber das gehört dazu. Und in der stressigsten Situation sagt mein Navi plötzlich: in hundert Metern rechts abbiegen; und dann fahre ich 30 Kilometer durch Pinienhaine, Felder und pittoreske Dörfchen, wo die Leute verschämt zur Seite blicken, weil sie noch nie einen Radfahrer gesehen haben mit solch einem Gepäck hintendrauf.
Absolut nett und liebenswert.
Die von mir gefahrene Route hat viele Höhen und Tiefen zu bieten, im geografischen Sinne sowie in der persönlichen Wahrnehmung.
Die extrem flache Landschaft von Rimini bis Caorle mit dem einmalig schönen Lido von Venedig, dann anschliessend die fürchterlichen Berge in Slowenien und diese Einsamkeit. Ohne Navi sollte man diese Strecke wirklich nicht fahren, da keine Beschilderungen oder ähnliches vorhanden sind. Man steht in einem Gebirgsdorf, 4 veschiedene Strassen führen in 4 verschiedenen Richtungen bergab und kein einziges Hinweisschild. Da nützt auch kein Kompass etwas, weil die auserwählte Strasse "X", die der Marschrichtung entspricht, nach 500 Metern eine Kurve von Nord nach Süd macht, also aufpassen.
Die Berge beginnen nach Monfalcone in Italien und türmen sich dann nach Triest so langsam auf und in Koper/Slowenien, dem früheren "Capodistria", geht's dann richtig los. Es wird ungemütlich steil. Ab jetzt gibt es keine Flachstrecken mehr bis zum Ziel: entweder relativ steil bergauf oder beflügelt hinunter. Aufgrund der kurzen, steilen Abfahrten hält sich meine gute Stimmung wahrlich in Grenzen, denn ich weiß, was mich in wenigen Minuten schon wieder erwartet. Und trotzdem gibt es Highlights: das sind die wunderschönen Gebirgsdörfer und dann auch die berühmten Städtchen wie Porec und Rovinj und letztlich auch die vielen Kontakte mit Hobby-Rennradlern, die mir vielerorts immer wieder großes Lob zollen, da auch sie sich trotz der leichten Räder und ohne Gepäck an den Bergen die Zähne ausbeissen.
Wichtige Hinweise zur Route:
Mit Ryanair von Frankfurt-Hahn nach
Rimini fliegen. Rückflug von Triest nach
Frankfurt-Hahn.
Ergänzendes Kartenmaterial, das einen
großflächigen Ausschnitt zeigt, ist sehr wichtig.
Gutes Navi-Gerät ist Pflicht.
Die Strecke ist teils sehr befahren und in
Italien sind einige Abschnitte nur über
Schnellstrassen zu bewältigen, aber andere
Etappen sind einfach traumhaft schön.
Die Strecke von Rimini bis Caorle ist
sehr flach, dann geht es in die
slowenischen und kroatischen Berge.
Bis Triest gibt es eine begleitende Zugstrecke, aber ab dort ist Schluß mit dem Hintertürchen.